BuFaTa Jena

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Im Jahr 2023 feierten wir das 10-jährige GeStEIN e.V. Jubiläum! Passend dazu sind wir nach eta 10 Jahren wieder mal im schönen Jena gewesen. Jena hat uns herzlich empfangen und wir hatten eine wunderbare Zeit. Wie auf jeder winter BuFaTa war wieder viel zu tun und es gab jede emneg neue Gesichter. Hier sind ein Paar eindrücke:

Protokolle

Kurzbericht der BuFaTa
Abschlussplenum 11.11.2023

Berichte der Workshops

Studieren mit Kind

Im Rahmen der Bundesfachschaftentagung in Jena fand der Workshop „Studieren mit Kind“ statt,
der sich mit dem Umgang der geowissenschaftlichen Fachschaften verschiedener Universitäten mit Studierenden befasste, die familiäre Verpflichtungen, wie Kinder oder pflegebedürftige Familienmitglieder, haben. Obwohl die Teilnehmerzahl eher gering war, entwickelten sich tiefe und konstruktive Gespräche.

Der Hauptfokus des Workshops lag auf dem Austausch darüber, wie die verschiedenen Fachschaften mit Anfragen von Studierenden umgehen, die aufgrund ihrer familiären Situation um Unterstützung bitten. Die Workshop-Teilnehmer diskutierten offen über Diskriminierung und stellten fest, dass es in den verschiedenen Universitäten keine klaren Vorgaben gibt, wie mit solchen Anliegen umgegangen werden sollte. Es scheint, als seien Studierende mit familiären Verpflichtungen oft dem Wohlwollen der Dozierenden ausgesetzt.

Besonders bei Exkursionen und Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht offenbarte sich eine mangelnde Struktur. Es wurde betont, dass Fachschaften unvorbereitet sind, wenn es darum geht, angemessene Unterkünfte oder Möglichkeiten zur Teilnahme an Veranstaltungen für Studierende mit familiären Verpflichtungen zu gewährleisten. Es fehlen klare Ansprechpartner oder Informationsmaterialien in Form von Flyern.

Im Verlauf des Workshops flossen sowohl die persönlichen Erfahrungen der Workshopleiterin, die selbst Mutter ist, als auch die Erfahrungen der Teilnehmer, die Kommilitonen mit familiären Verpflichtungen haben, in die Diskussion ein. Dies trug dazu bei, eine empathische und verständnisvolle Atmosphäre zu schaffen.

Im Fazit wurde der Schluss gezogen, es bestehe ein dringender Bedarf klare Richtlinien zur Unterstützung zu schaffen, sowie Informationsmaterial zur Hand zu haben um den Schwierigkeiten der hilfesuchenden Studierenden gerecht zu werden.

Familiäre Umstände sind häufig noch immer ein eher privates Thema, bei dem viele Studierende zögern sich Hilfe zu suchen oder Ressourcen in Anspruch zu nehmen. Dem könnte durch eine offene Kommunikation der Fachschaften, zum Beispiel bei Informationsveranstaltungen, oder durch eine Erwähnung bei der Fachschafts-Vorstellung während der Orientierungs/Ersti-Phase entgegengewirkt werden.

Die Teilnehmer sind sich einig, dass weitere Schritte unternommen werden sollten, um das Studieren der Geowissenschaften für alle Studierenden inklusiver zu gestalten.

How to: Interne Kommunikation

Im Workshop How to Interne Kommunikation haben wir uns mit den Teilnehmern des Workshops
über die von uns im Vorhinein aufgestellten Fragen zum Thema der Internen Kommunikation
innerhalb der Fachschaften unterhalten. Hierbei sind verschiedenste Lösungsansätze für die
unterschiedlichen Probleme gefunden worden. Zum Beispiel für ein Generationsproblem in der
Kommunikation ist die Idee eines Fachschafts-Wiki mit den unterschiedlichen Aufgaben die das
entsprechende Gremium, z.B. der Fachschaftsrat, oder Studienrat, erledigen müssen und somit eine
Grundlage für neue Generationen geschaffen wird. Ebenso im Sinne eines „Generationenkonflikts“
sind die Traditionen die bei den Geowissenschaften eine große Rolle spielen aufgefallen und es wurde
aufgenommen diese besser an die „neuen“ Generationen weiterzugeben sich aber auch nicht nur auf
diese zu Beschränken. Des Weiteren sind zu Lösung dieser Kommunikationsschwierigkeiten
verschiedene mediale Lösungen angesprochen worden, wie zum Beispiel diverse Mailverteiler,
WhatsApp-Gruppen und Features wie Umfragen, Communities und Abstimmungen besser zu öfter zu
nutzen. Auch Printmedien zur Kommunikation von Fachschaften zu Ihren Studierenden wurden
vorgeschlagen, wie z.B. „Klosteine“ als Informationsaushängen in den sanitären Einrichtungen. Als
letzten Punkt wurde die interne Kommunikation während bzw. vor „großen“ Veranstaltungen
diskutiert und auch hier sind allgemeine Kommunikationsschwierigkeiten aufgefallen. Aber auch hier
sind in der Zeit des Workshops Lösungsansätze gefunden worden. Hier sind im Besonderen die
Wichtigkeit und Notwendigkeit einer Hauptorga mit Entscheidungsgewalt herausgestochen. Ebenso
die Wichtigkeit eines Awareness-Teams und im Notfall neutrale Parteien als Vermittler.

Abschließend ist zu sagen, dass wir im Workshop die Themen die uns als Workshop-Haltende wichtig
waren mit den Teilnehmern zu nächst diskutieren und auch vernünftige Lösungsansätze dafür finden
konnten.

Erdsystemwissenschaften II

Kurzzusammenfassung:
In den kurzen 75 min konnten die 12 Teilnehmenden ihre Gedanken, Meinungen und Erfahrungen zum
Studium mithilfe von vorgefertigten Fragebögen äußern und teilen. Insgesamt wurden über 28 Fragen
in den Kategorien Interdisziplinarität, Image, Vermittlung von Kompetenzen,
Wissenschaftskommunikation, Nachwuchs und Zukunft des Studienganges beantwortet.
Allgemein fällt auf, dass es teils große Unterschiede in der Schulischen Ausbildung und Werbung für
den Studiengang gibt. Fast alle wussten vorher nicht unbedingt, was Geowissenschaften sind. In
einigen Fällen, ist das Studium noch nicht ganz in die Moderne gekommen: Mehr Praxis, Gelände und
Laborarbeit, mehr Blockkurse, weniger Prüfungen. Wichtige Aspekte wie Sprachen, Ethik und
Wissenschaftskommunikation kommen teils gar nicht vor. Diese Themen sollten unbedingt besser
integriert werden. Fokus auf Methoden und Kompetenzen wie Kritisches Denken, Soft Skills, GIS und
Fernerkundung, Programmieren, Präsentationsmethoden, Verhandlungsmethoden sowie allgemeines
wissenschaftliches Arbeiten.

Wichtigsten Punkte:

  • Interdisziplinarität
    o Recht wichtig allgemein (4/5)
    o fast unwichtig im Studium (2/5)
    o Andere Disziplinen/Anderes Interesse
    ▪ Sprachen
    ▪ Ethik
    ▪ Archäologie
    ▪ Wirtschaft/Fitness/Biologie/IT
    o Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen
    ▪ Materialwissenschaften
    ▪ Zoologie/Botanik
    ▪ Meteorologie
    ▪ Physik/Chemie
    ▪ Rechtswissenschaften
  • Image(schaden)
    o Assoziationen mit Geowissenschaften (jetzt im Studium)
    ▪ STEINE, Lebensraum Erde verstehen, Problemstellungen wie
    Ressourcenknappheit und Klimawandel behandeln
    ▪ Eine Möglichkeit die Erde als komplexeres System zu verstehen aber sich auch
    spezialisieren zu können

▪ Dynamiken der Natur und Erde, Geschichtsbuch der Erde, Rekonstruktion,
Methoden Anwendung
▪ mit Entstehung der Erde, mit Forschung von Polargebieten, Vulkanen,
Ozeanen, mit Gesteinen, mit Dinos, mit Mineralien aber auch Rohstoffen und
Ausbeutung, mit Klima/Klimawandel
▪ Klimaforschung und Systemkreisläufe verstehen sowie nutzen
▪ Verständnis über die interdisziplinären Zusammenhänge wie die Erde
funktioniert
▪ Allgemeines Verständnis der Erde und Nutzung dieser
o Gibt es einen Imageschaden?
▪ 6 Ja 1 Nein 4 Weder noch

  • Kompetenzen und Methoden
    o Generalisiertes/inhaltliches Studium vs. Methodische Ausbildung
    ▪ 3 Methodische Ausbildung 8 beides
    o Welche Methoden?
    ▪ GIS
    ▪ Geländearbeit
    ▪ Wissenschaftliches Arbeiten
    ▪ Umgang mit Proben
    ▪ Programmieren
    ▪ Kartierung
    ▪ Fernerkundung
    ▪ Hydro + Ingie Methoden
    o Welche Kompetenzen und Fähigkeiten
    ▪ Sprachkompetenzen
    ▪ Praxiskompetenz
    ▪ Labor
    ▪ Kritisches Denken
    ▪ Digitale Kompetenz
    ▪ Präsentationsmethoden
    ▪ Verhandlungsfähigkeit
  • Wissenschaftskommunikation
    o Wird als äußert wichtig angesehen (4.8/5)
    o Rolle der Arbeit/Forschung des Profs in der Lehre/im Studium (3.1/5)-> stark
    durchwachsen
    o Wissenschaftler*Innen sollen mehr Öffentlichkeitsarbeit betreiben (4.7/5)
    o Möglichkeiten der Förderung
    ▪ Terra X, Tag in der Schule
    ▪ Zusammenarbeit mit lokalen Sender/Zeitungen
    ▪ Methodik im Studium lernen
    ▪ Mehr Präsenz in den Medien
    o Welche Inhalte sollten vermittelt werden:
    ▪ Forschung
    ▪ Organisationen
    ▪ Nachrichten
    ▪ Dokus
  • Nachwuchs
    o Erfahrungen gegenüber Geowissenschaften (aus der Schule und Allgemein)

▪ Human Geographie
▪ Erdkunde
▪ Physische Geographie
▪ Stadtplanung
▪ Sehr wenig/keine Geologie
▪ Politik
▪ Wasserkreislauf
▪ Gesteinskreislauf
o Stärker Einbeziehung in die Schule (10/10)
o Welche Themen?
▪ Klimawandel
▪ Klima, Stoffkreisläufe
▪ System Klima
▪ Wasserkreislauf und Konflikte
▪ Erdgeschichte, Gesteinskreislauf, Ressourcen
▪ Entstehung der Erde, Vulkane, Gletscher, Naturkatastrophen

  • Zukunft der Geowissenschaften
    o Gründe für zurückgehende Studierendenzahlen
    ▪ Corona
    ▪ Fehlende Präsenz
    ▪ Falsche Vorstellung
    ▪ Zu viel Konkurrenz
    ▪ Teure Exkursionen
    ▪ Geringe Förderung
    ▪ Demografischer Wandel
    o Soll es einen Studiengang Erdsystemwissenschaften geben?
    ▪ 0 Ja
    ▪ 5 Nein
    ▪ 2 keine Meinung
    ▪ 2 Was sind Erdsystemwissenschaften?
    o Welche Themen und Fächer sollten die Studiengänge abdecken?
    ▪ Mineralogie
    ▪ Geologie
    ▪ System Erde
    ▪ Hydrogeologie
    ▪ Umweltgeochemie
    ▪ Gesteinskunde/-ansprache
    ▪ Klima/Nachhaltigkeit
    ▪ Geländearbeit
    ▪ Bodenkunde
    ▪ GIS
    ▪ Naturwissenschaften
    o Ausgestaltung des Studienganges
    ▪ Geländearbeit
    ▪ Laborarbeit
    ▪ Praktika
    ▪ Blockkurse
    ▪ 8 Semester mit beruflichen Aspekten

▪ Exkursionen
▪ Keine Prüfungen
▪ Moderne Lehrinhalte

Diskussion:
Alleine die geringe Anzahl an Teilnehmenden macht eine statistische Auswertung unmöglich. Jedoch
kam das Gefühl auf, dass es große Übereinstimmung in den großen Überthemen gab. Gleichzeitig gab
es neuen Input für die Weiterbearbeitung des Themas

Probenethik

Das Ziel des Workshops war es, einen offenen Brief zu verfassen, welcher
die Ethik von der Probennahme in den Geowissenschaften behandelt. Zunächst
wurden unsere Vorstellungen, wie eine ethische Probennahme gestaltet
werden sollte, gesammelt. Dies geschah bereits in einem Workshop auf der
Sommer-BuFaTa in Göttingen. Auf der BuFaTa in Jena wurde der inhaltliche
Aufbau des offenen Briefes beschlossen; nun muss der Brief nur noch
verfasst werden, was bis zur nächsten BuFaTa geschehen soll. Zunächst soll
der Brief auf die bestehende Problematik aufmerksam machen, dann
Lösungsansätze präsentieren, und zum Schluss um ein Statement der
Adressaten bitten. Er soll durch GeStEIN an diverse geowissenschaftliche
Institute verbreitet werden.

Erstiveranstaltungen

Workshopbericht: Ers-Einführung ins Studium  

Austausch der teilnehmenden Fachschaen über ihre Einführungsveranstaltungen und wie die  Finanzierung gestaltet ist. Es wurden von den anderen viele Rückfragen gestellt, vor allem wie die  Instute oder die Uni allgemein unterstützt, wie die Raumsituaon und wie groß das  Organisaonsteam ist.  

Bonn  

– Ersfrühstück: Professor:innen dazu, Führung 

– Kneipentour  

– Ersfahrt 

o StuRa  

o Selbstkosten ~ 30€  

– Mastererss schwierig 

Freiberg  

– Zwei Erswochen 

o alle stellen sich vor  

o Grillen  

– Kennlernabend (Spiele, Bingo)  

– Nachtwanderung  

– Ersbeutel 

Greifwald  

– Grillen  

– Stadührung 

– Frühstück  

– Bowling/ Kleerpark 

– Spieleabend  

– 3tes Semester plant, Finanzierung FSR –> Ansprechpartner*innen  

Hamburg  

– Vorstellung/ Professoren  

– Geolympix  

– Kleine Exkursionen  

– Kneipentour  

– Zusammen mit Geographen Ersparty 

– Ersfahrt nach Rügen –> 60€/ Studierende  

o Selbstankun, Bezahlen Tickets/ Sprit 

München  

– Ersralley –> Unigelände abgehen, Hörsäle anschauen, Labore  

o Mineralien  

o Professuren  

o Spiele  

– Erstüte 

– Bartour  

– Werbung Fachscha in VL, Öffentliche Sitzung 

– Barbarafeier  

o Taufe, Alkohol  

o Musik  

o Weniger Spiele  

– Ershüe: Exkursion, viel Alkohol

Freiburg  

– Eine Woche vor den Vorlesungen  

– Grillen mit Kennlernen –> Unitechnik  

– Frühstück mit Wanderung  

– Stadtraelley –> 30 Seite PDF  

– Ershüe: Geolympics auf Hüe 40€  

o Ganzes Wochenende Programm  

Frankfurt  

– Vorbereitung: Fachschaswochenende 

o 1. Tag Mastertag: Erss und Alte Master 

4 Instute: aus allen Bereichen 

o 2. Tag Alle Erss: Ralley, Grillen, Tüten 

o 3. Tag An anderem Campus  

o 4. Tag Vorglühen Ersparty 

– Wanderung  

o Kaffee und Kuchen  

o Grillen  

o Mit Übernachtung  

Bremen  

– O-Woche  

o Mo-Fr: verschiedene Programmpunkte  

o Stadour, große Internaonalisierung 

o Verschiedene Studiengänge  

o Campusführung  

o Spiele, Grillen  

o Geokino: Jurassic Park  

o Exkursionen  

Göngen 

– Stadtspiele  

– Führungen  

– Vorstellungsabende Fachgruppen, wo sich Profs vorstellen  – Nachtwanderung  

– Nordcampusralley  

– O-Phasenparty  

– Erdbebenwarte, Wandertour  

Darmstadt  

– Exkursion  

– Übliches  

– Finanzierung schwierig  

Köln  

– Erswoche: Ersfahrt 25€  

Hannover  

– Kleine BuFaTa, ähnliche Veranstaltungen  

– Erscoaches: Sprechstunden, Fragen stellen, kaum genutzt

Wie funktioniert Awareness im universitären Kontext und den eigenen Veranstaltungen

Dieser Workshop bestand aus zwei Teilen. Im ersten Teil haben wir Artikel zu Gewalt & Diskreminierung sowie zur Definitionsmacht & Parteilichkeit gelesen. Die dort dargestellten Themen haben wir diskutiert und im Anschluss haben wir noch weitere wichtige Aspekte rund um Awareness besprochen. Es hat sich gezeigt, dass einige Fachschaften kein Awareness-Team haben und es wurden viele Fragen gestellt, rund um wie man ein Awareness-Team aufbaut und was zu beachten ist. Im zweiten Teil haben wir die besprochenen Sachen aus dem ersten Teil zu einem Leitfaden für Fachschaften zusammengeschrieben. Der Leitfaden findet sich hier.

Planung und Umsetzung verschiednester Veranstaltungen

Disclaimer: Dieser Leitfaden hängt stark von den gegebenen Randbedingungen der einzelnen Fachschaften ab.
-Gibt es Räumlichkeiten, die man an der Uni nutzen kann?
-Wie hoch ist das Budget?
-Wie viele Fachschaftler/ Helfer gibt es? (Müssen externe Helfer angeheuert werden?)

Vertretene Fachschaften (1. Tag, 09.11.23): Köln, Frankfurt, Freiberg, Göttingen, Bochum,  Greifswald, Bonn 

1. Welche Veranstaltungen werden/ wurden bereits angeboten? 

– EEV, HotDog-/ Glühweinstand, Barbara Feier, Ersti- & Zweiti-Fahrt, Grillen, Spieleabende, GeoKino (Geo-Trashfilme), Sommerfest, „Nordcampusglühn“ (kleiner  Campusweihnachtsmarkt), Campusclash (Ähnlich wie Geolympix, mit allen Fakultäten),  Gesteinsbestimmungsabend/ Müllsammelaktion 

– Ideen: Wanderexkursion (mit anderen Geo Fachschaften)/  

– Ideen für die Barbara-Feier: Taufe/ humorvolle Vorträge/ Geolympix/ Geo-Theater/  Turniere verschiedenster Art (Flunkyball/ Tischkicker/ Minerale bestimmen/ etc.) 

2. Wünsche für die Zukunft 

– Eigene Exkursionen anbieten (schwierig bezgl. Versicherung, Anrechenbarkeit) – „Stammtisch“ mit Dozenten & Mitarbeitern – evtl. in Kombination mit einem Kolloq oder  der Sitzung 

– Geo-Werwolf Abende/ Spieleabende 

– Regionale Fachschaften können zusammen was organisieren bzw. etwas zusammen  unternehmen (Exkursion/ Wandern/ Grillfeier/ etc. – für Vernetzungszwecke) 

3. Probleme 

– Corona – „Ältere“ Fachschaftler sind plötzlich raus – Wissenslücke 

– Bewerbung der Veranstaltungen sollte rechtzeitig geschehen 

– Personalmangel 

– Motivationsdiskrepanzen zwischen Fachschaftlern 

– Kommunikationsprobleme 

– Finanzierung  

– Einhaltung des Zeitplans 

Winter BuFaTa 2023 – Jena 09. – 12.11.2023 

4. Lösungen 

– Neue Traditionen sind auch was Schönes; Man kann auch andere Fachschaften an der  eigenen Uni anfragen und mit denen Austausch betreiben (Tipps für Veranstaltungen/ Materialien ausleihen) 

– Evtl. mit anderen Fachschaften/ -gruppen zusammenarbeiten oder Arbeiterinnen*  austauschen 

– BuFaTa organisieren schweißt zusammen (Über alle Semester hinweg; Helfer werden  teilweise Fachschaftler) 

– Semesterweise Helferlisten (Man fertigt eine Liste mit Studis an, die nicht in die FS  wollen, aber ab und zu helfen; Dann kann man diese bei Bedarf anfragen) – Schichtpläne rechtzeitig raus bringen! – Kurz vor knapp hat kaum jemand Lust – Veranstaltungen rechtzeitig bewerben (auch die Sitzungen sollte man bewerben)  – Es sollte einen Verantwortlichen geben – Ein „Macher“ sollte es sein (Eine Person, die  weiß wo was steht, wen man ansprechen muss, die ein klares Go oder No-Go geben  kann 

– Nicht jedes bisschen Verantwortung sollte abgegeben werden. Die Helfer sollten ein  Gefühl dafür bekommen, was sie alleine entscheiden können 

– Masterdokument mit möglichst allen Infos und How To’s drin erstellen – Manche AStA’s bieten Finanz Workshops an 

– Profs./ Dozenten anfragen, ob Sie in Vereinen sind, die evtl. etwas spenden würden 

5. Werbung (Spätestens zwei Wochen vorher) 

– Whatsapp Community/ Gruppen 

– Plakate 

– Flyer 

– „Klostein“ – Newsletter auf den Toiletten (auch mit Memes/ Witzen/ Aktuelle Infos und  Terminen) – Unbedingt mit der Uni vorher absprechen!  

– Emails 

– Instagram/ Discord 

– Schwarzes Brett 

– Lernplattformen als Terminkalender bzw. als Emailverteiler nutzen 

– Website 

– Besuch in den Vorlesungen 

6. Finanzierung – Sponsoring 

– Einfach alle Firmen anfragen, von denen man sich vorstellen könnte, ein Sponsoring  entgegen zu nehmen 

➔ Brauereien/ Süßwarenhersteller/ Unternehmen mit Geo Bezug 

– Kennt eure Töpfe! – Fachschaftenkonferenz/ AStA/ QSL/ eigene Kasse ➔ Aus welchem Topf kann man welche Gegenstände anschaffen? Nicht jeder Topf ist  für Lebensmittel geeignet…

Winter BuFaTa 2023 – Jena 09. – 12.11.2023 

Vertretene Fachschaften (2. Tag, 11.11.23): Frankfurt, Göttingen, Bochum, Greifswald, Bonn 

1. Konzept/ Idee (Spätestens 3 Monate vorher, je nach Randbedingung auch weniger Zeit) a. Art der Veranstaltung 

– Barbara-Feier, Sommerfest, Geo-Werwolf Abend, EEV, Hot Dog- und/ oder  Glühweinstand, GeoKino (Geo-Trashfilme), Gesteinsbestimmungsabend,  

Müllsammelaktion kleiner Weihnachtsmarkt mit anderen Fachschaften, „Campusclash“ (  Geolympix mit anderen Fachschaften) 

b. Thema/ Ideen 

– Feier/ Party mit Motto verbinden? Naheliegend: Barbara/ Dinos/ Vulkane – Bsp. Barbara Party: Kann ganz unterschiedlich aufgezogen werden… Barbara Theater (Mit/ ohne Profs)/ Geolympix (GeStEIN hat eine Liste mit Spielen, soll irgendwann auf die  Website kommen; Ideen: Bowling mit Steinkugeln/ höchsten Steinturm bauen/  Hammerwerfen/ Decke umdrehen, während Gruppe drauf steht/ Maßband schnell  einrollen/ Zeitskala-Weitwurf (Mit Fossilien; keine echten)) / Geselliges Miteinander/  „Spaßvortrag“ (Bsp. Themen: Lebensweise der Bagger/ Flat-Earth/ Heilsteine)/ Taufe (Urkunde/ Hammerschlag (analog zu Ritterschlag)/ (besonderen) Shot trinken) 

c. Größe 

– Interne/ Externe Veranstaltung? Nur für Studis? Auch für Mitarbeiter/ Dozenten? 

2. Orgateam festlegen (im Zusammenhang mit dem Konzept/ der Idee festlegen) a. Wie viele Hauptverantwortliche braucht es bei der Veranstaltung?  

– Barbara Feier klappt mit 2-3 Hauptverantwortliche ganz gut 

– Kleinere Veranstaltungen wie Geo-Werwolf Abende/ Spieleabende/ Stammtisch  funktionieren auch mit nur einer Hauptverantwortlichen Person gut 

– Grundsätzlich gilt: Je mehr man plant, desto mehr Hauptverantwortliche braucht man… 

➔ Unbedingt vorher klarstellen, dass die Hauptverantwortliche hauptsächlich für die  Organisation und Planung zuständig sind und nicht für die Umsetzung. Ansonsten  steht man schnell alleine da. 

3. Location (Abhängig von der Location) 

a. Kriterien für die Location festlegen.  

– Wie hoch sollten die Kosten sein? 

– Wie viel Platz wird benötigt?  

– Draußen oder Drinnen?  

– Wie laut darf man sein? – Wie laut wollt ihr sein?

Winter BuFaTa 2023 – Jena 09. – 12.11.2023 

4. Verpflegung (~2 Wochen vorher ist der aller späteste Zeitpunkt (Lieferanten müssen selber  bestellen; Gerade im Sommer sollte man sich etwas früher um Getränke kümmern) a. Getränke 

– Was wollt ihr anbieten? Soll es ein Alk. Freies Event machen? (z.B. Geo-Werwolf  Abende), eine Party/Feier/ Fest? – Welche Alkoholischen Getränke wollt ihr anbieten?  Nur Bier, um das „Absturzrisiko“ zu minimieren?; Cocktails (Thematisiert zu Mineralen/ Studiengängen/ Geologische Wortspiele (Bsp.: Muskovit mule statt Moskau Mule)); Shots?; Longdrinks?; Wein/ Sekt? – Viele verschiedene Getränke = Viel Aufwand 

– Idee mit viel Zustimmung: Moohsche Härteskala als Getränkekarte (Sollte mit den  typischen Farben der Minerale übereinstimmen/ Aufsteigender Alk. Gehalt von 1 bis 10) 

b. Essen 

– Grillen/ HotDogs (rel. Unkompliziert) + Salate 

– Auf Partys braucht man eher weniger Essen? – Ein Snack zum „stopfen“ ist nie verkehrt.  Brezeln sind ein guter/ einfacher/ günstiger Snack. 

– Verkauf von Lebensmitteln ist Mehraufwand. – Alternative: Ausgabe bei Bedarf beim  Awareness Team 

5. Material (Früh anfragen, abholen in der Woche der Veranstaltung) 

– Musikboxen/ Kühltruhen/ Lichter/ Kabel/ etc. vom AStA/ Dekanat oder anderen  Fachschaften anfragen (Auch nach Erfahrungen nachfragen, falls sie in der eigenen FS  fehlen) 

– Was gebraucht wird ist stark von der Art der Veranstaltung und der Menge der Leute  abhängig 

6. Fazit („Brennpunkte“) 

– Überlegt euch im Bestfall bereits ein Semester vorher, welche Veranstaltungen ihr  anbieten wollt und könnt. Legt gleichzeitig auch die Hauptverantwortlichen fest. – Diese sollten sich möglichst schnell an eine ToDo Liste und einen Zeitplan setzen.  – Kümmert euch so früh wie möglich um Werbung/ Helfer & Getränke. Das sind die  häufigsten Baustellen und werden gerne nach hinten geschoben. Spontan findet man  immer schlechter Helfer (& Gäste).

Fachschaftsnachwuchs – wie begeistern wir Studierende für die Fachschaftsarbeit?

Im Workshop wurde zuallererst besprochen, wie es bei den einzelnen Standorten um den Fachschaftsnachwuchs steht. Die Zahlen an neuen Interessierten waren durchweg gering. Anschließend wurde zusammengetragen, was die Fachschaften bisher schon an Werbemöglichkeiten nutzen, und ein Brainstorming brachte neue Ideen in die Runde. Am Ende konnten Kategorien wie z. B. „gute Kommunikationswege“ und „ansprechende Veranstaltungen“ herauskristallisiert werden.

Queer im Gelände – Schutz und Diskriminierung im Studium und auf Exkursionen

Workshop Beschreibung: 

Die queere Community ist immer noch Diskriminierung ausgesetzt und LGBT*+ Personen sind gerade  im Ausland Gefahren ausgesetzt. In dem Workshop soll es eine Auseinandersetzung der bestehenden Einschränkungen auf Exkursionen, Hilfestellungen und Umgang mit Diskriminierung geben. 

Dabei wird auf Gefahren hingewiesen und Erfahrungen ausgetauscht. 

Workshop Ergebnis: 

Im Workshop wurde den Teilnehmern ohne Vorbereitung zwei Karten ausgeteilt. In die eine sollten  sie eintragen wo ihre oder andere Universitäten auf Exkursionen fahren und in die Andere sollten  Angsträume für Queere-Studenten eingetragen werden. (In welche Länder es diskriminierende  Gesetze gibt, aber auch in welchen Ländern sie sich unwohl oder in Gefahr fühlen würden). Danach  wurde eine Karte von 2022 mit den wirklichen Gesetzen gezeigt. Es fiel auf, dass es wesentlich mehr  Unsicherheiten und Angsträume gab als auf der offiziellen Karte angegeben.

Ein sehr stark diskutiertes Beispiel war eine Exkursion in den Iran. In diesem Land ist die Gesetzeslage  für Queere Menschen nicht nur diskriminierend, sondern lebensgefährlich. Eine Frage, die in dieser  Diskussion aufkam war, ob Universitätem eine moralische Verantwortung haben, Exkursionsziele zu  finden in denen ihre Studenten sicher sind. „Universitäten haben einen moralischen Leitfaden oder  einen moralischen Codex auf den sie sich im Umgang innerhalb der Universität berufen und diesen  sollten sie auch in der Wahl ihrer Exkursionsziele einbeziehen, sonst widersprechen sie sich selbst.“ 

Außerdem fiel auf, dass viele Professoren und Dozenten sich wenig Gedanken über das Wohlbefinden  anderer Personengruppen machen, darunter leiden nicht nur Queere Personen. Ein weiteres  aufkommendes Thema war das Toiletten Problem bei Exkursionen. Oft gibt es keine Zeit oder  Möglichkeit für Vagina-besitzende Personen ihr Geschäft zu verrichten, weil es entweder keine Zeit  gibt sich weit genug von der Gruppe zu entfernen oder keine Verdeckungsmöglichkeiten.  

Auch Sexualisierung oder Degradierung von weiblich-gelesenen Personen trat häufig auf. 

Kurz wurde auch über das Thema der körperlichen Beeinträchtigen gesprochen und ob es  Möglichkeiten zur Ersatz-Aufgabe statt Pflicht-Exkursionen geben könnte, um das Studium zugänglich  zu machen.  

Für Menschen ohne Deutschen Pass, mit nur Aufenthalts- oder Duldungsvisas, sind  Auslandsexkrusionen ein zusätzliches Hindernis. 

Exkursionen sind nicht nur eine finanzielle Belastung. Sie können auch ein Ort der Unsicherheit, Angst  und der Verletzlichkeit für Minderheiten darstellen, wenn Exkursionskonzepte nicht diversitätsnah  und gut kommuniziert sind. Daher würden sich die Teilnehmer des Workshops wünschen, dass  Professoren und Dozierende mehr auf Awareness-Strukturen, bei Exkursionzielen auch die  Hindernisse und Gefahren für andere Personengruppen achten und die Möglichkeiten zur  Ersatzleistungen bei Einschränkungen jeglicher Art anbieten würden. 

Einige Fachschaften haben daraufhin Denkanstöße zu ihrem eigenen Awarenesskonzept gegeben und bekommen.

Bericht Workshop Fachschaftsvernetzung

In diesem Workshop ging es darum, wie sich Fachschaften abseits von BuFaTas besser vernetzen können. Zunächst berichtete die Fachschaft aus Bremen von einer Vernetzungsexkursion zum Jadebusen im Juni dieses Jahres, bei der die Fachschaften aus Göttingen und Hannover zu Gast waren. Auch im Raum Baden-Württemberg gibt es Pläne mit einigen Fachschaften eine gemeinsame Wanderung zu unternehmen. Solche Tagesexkursionen bieten viel Raum für Kommunikation zwischen den Fachschaften und bringen ihnen zusätzlich die jeweilige regionale Geologie näher. Diese Form der Vernetzung
bietet sich vor allem an, wenn die verschiedenen Studienorte ein ähnliches Semesterticket haben und so kostenfrei an- und abreisen können. Die zweite naheliegende Art der Vernetzung ist, die gegenseitigen Veranstaltungen, wie z.B. Sommer- und Barbarafeste zu besuchen. Hier ist der Aufwand wesentlich geringer und auch spontane Ausflüge sind möglich. Um die Besuche jedoch planen zu können und überhaupt zu wissen, wann und wo Veranstaltungen stattfinden, die besucht werden können, gibt es den Veranstaltungskalender von GeStEIN. Dieser Kalender ist bis jetzt jedoch noch wenig mit Information gefüllt. Deshalb appelliert dieser Workshop an alle Fachschaften, ihre Veranstaltungen möglichst frühzeitig unter folgendem Link in den Kalender einzutragen: https://www.gestein.org/veranstaltungen-2/

Berichte der Exkursionen

Exkursionsbericht Tambach-Becken und die Fossilfundstelle Bromacker

Schlammebenen, Sturzbäche und entfernte Verwandte –  Das Tambach-Becken und die Fossilfundstelle Bromacker (Rotliegend, Thüringen)

Geländebericht für die Exkursion zur BuFaTa 2023 am 10.11.2023 

Exkursionsleiter: M.Sc. Jakob Stubenrauch 

Die Exkursion begann gegen 8:00 mit einer einstündigen Fahrt von Jena nach Tambach-Dietharz im Thüringer Wald. Ziel war es den Teilnehmenden einen Überblick über die geologische Genese des Tachbach-Beckens anhand der dort aufgeschlossenen Rotliegend Sedimente zu verschaffen. Hierfür wurden die anstehenden Gesteine vom Liegenden zum Hangenden durchgearbeitet.  

Als erster Aufschluss wurde der Steinbruch Schmalwassergrund südöstlich von Tambach-Dietharz besucht. Die ältesten Gesteine sind Vulkanite der Oberhof-Formation, welche dem Unterrotliegend zuzuordnen sind. Sie dienen als Hauptliefergebiet des darüber liegenden Bielstein-Konglomerats, welches die Basis der Tambach-Formation bildet und dem im Oberrotliegend abgelagert wurde. Neben Informationen über die anstehenden Gesteine, ging der Dozent auch auf seine eigene Forschung an Bohrungen im Tambach-Becken ein.  

Anschließend wurde der Bromacker im Nordwesten von Tambach-Dietharz besucht wo in den Werksteinbrüchen Lucy und TRACO, sowie an der aktuellen Grabungsstelle der Tambach Sandstein durch Abbau freigelegt ist. Die hier erhaltene Lithologie mit diversen geogenen und biogenen Sedimentstrukturen bildet ein fluviatiles Ablagerungsmilieu mit wechselnden Wasserständen ab. Hier finden sich Einspülungen von großen, weißen Feldspäten und Kristallinklasten was den Hauptliefergebietswechsel von der Oberhof-Formation im Südosten zum Ruhlaer Kristallin im Westen markiert. Funde von außergewöhnlich vielen, dreidimensional, und artikuliert erhaltenen Vertebratenfossilien in Schluffsteinschichten haben dem Bromacker zu internationaler Bekanntheit verholfen. Die Funde bilden das erste „moderne“ Ökosystem mit vielen Herbivoren und wenigen Prädatoren ab, und es ist hier möglich Spurenfossilien mit den Verursachern zu korrelieren. Aufgrund seiner Einzigartigkeit wird im Rahmen des BROMACKER Projektes seit 2020 aktiv nach Fossilien gegraben. An dem Projekt beteiligen sich das Museum für Naturkunde Berlin, die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, sowie der UNESCO Global Geopark Inselberg – Drei Geilchen und es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. 

Als letztes wurde der Hainfelsen besucht, wo das Finsterbergen-Konglomerat aufgeschlossen ist. Dieses ist die jüngste Schicht der Tambach-Formation und besteht aus Klasten des Ruhlaer Kristallins.  

Bericht zur Hainich (Nationalpark) Exkursion

Die Exkursion beinhaltete spannende Einblicke in das hydrogeologische Forschungsprojekt der Uni
Jena AquaDiva.
Zu Beginn fuhren wir von Jena gen Westen in Richtung thüringisch-hessische Grenze zum Hainich
Nationalpark, welcher die westliche Grenze des Thüringer Beckens darstellt. Am Startpunkt wurden
wir zunächst in die Dynamik und Genese der Erdfallquellen eingeführt. Wir nahmen eine
Wasserprobe aus einem sogenannten Erdfallsee (Golgen), welche eine erhöhte Leitfähigkeit zeigte.
Die Exkursion führte uns entlang verschiedener Grundwassermessstellen, die je nach Lage und
Druckverhältnissen einen unterschiedlichen Wasserstand zeigten. Impermeable Schichten, wie z.B.
Tonschichten sorgen für eine Spannung der grundwasserleitenden Schicht. Dadurch können
artesische Verhältnisse auftreten, welche das Grundwasser mit Druck an die Oberfläche befördern.
Der Aussichtsturm Hainichblick gab der Gruppe einen guten Ausblick über das Hainich. Es zeigten sich
auch Teile des Thüringer Waldes, die in einiger Entfernung zu sehen waren. Das Projekt AquaDiva
wurde mit Postern im Aussichtsturm dargestellt, so gab es z.B. Poster zur Waldökologie,
hydrogelogische Poster, sowie forstwirtschaftliche Betrachtungen der Region Hainich Nationalpark.
Im einzigen Aufschluss der Exkursionen sah wir den Oberen Muschelkalk aufgeschlossen, der in
diesem Fall eine bankige Kalksteinschicht sowie Mergelwechsellagerungen zeigte. Der zerklüftete
Kalkstein zeigt eine beckenwärts etwa 1-2° einfallende Schicht gen Thüringer Becken.
Highlight war das Besuchen einer hydrogeologischen Messstation im Wald an der wir einen Überblick
über Messverfahren und Funktionsweise von Messinstrumenten bekamen.
Zusammenfassend hatte die Gruppe eine spannende und angewandte Exkursion in den Hainich
Nationalpark. Die Uni Jena konnte uns gut ihre Forschungsschwerpunkte zeigen und gab wertvolle
Einblicke in ihre Forschung. Der Dozent überzeugte mit seiner begeisterten Art und gab Einblicke in
seine Arbeit als Hydrogeologe.

Am Ortsberg ist die besondere Flora, die diese kalkigen Böden hervorbringt, erhalten. Neben mageren Trockenrasenstandorten gibt es dort auch heimische Orchideen. Dies zeigt, dass die Geologie und die Biologie eng miteinander verknüpft sind.

Exkursionsbericht: Bergbaufolgelandschaft Ronneburg

Die Exkursion “Uranbergbau und seine Zeugen” am 10.11.2023 auf der Bundesfachschaftentagung
der Geowissenschaften in Jena beschäftigte sich thematisch mit der Genese der Uran-Lagerstätte
in Ronneburg, den besonderen Umweltbelastungen, die mit der bergbaulichen Erschließung dieses
speziellen Lagerstättentyp verbunden sind und möglichen biologisch-mitigierten Sanierungsstrategien.
Die Uran-Lagerstätte in Ronneburg stellt im geogenetischen Sinn einen besonderen Zementationstyp
dar und zeichnet sich durch die Mobilisierung und Immobilisierung redoxsensitiven Urans innerhalb

einer räumlich stark begrenzten, nur 400m mächtigen Vertikalzone aus. Während der Lagerstätten-
bildung wurde das Uran im Kontakt mit oxidierenden Grundwässern als U(VI) in aquatischen Uranyl-
Komplexen mobilisiert und nachfolgend im Kontakt zu Organik-haltigen Sedimenten reduziert und als

U(IV) immobilisiert, sowie als UO2 ausgefällt.
Jene Lagerstättengenese unter reduzierenden Bedingungen birgt jedoch weitreichende Belastungen
für das lokale Ökosystem, weil der weit verbreitete und unter anoxischen Bedingungen gebildete Pyrit
(FeS2) bei einer aktiven Schürfung im Kontakt zu Luftsauerstoff sich zu wasserlöslichem Sulfat (SO42-) und gelösten Fe2+-Kationen unter Abgabe von Protonen (H+) zersetzt:

FeS2 (s) + 7/2 O2 (g) + H2O (l) → Fe2+ (aq) + 2 SO42-(aq) + 2 H+(aq)

Die Protonenfreisetzung führt dabei zur Erniedrigung des pH-Werts und kann mit der Unterschreitung eines pH von ca. 3 die Entstehung saurer Grubenwässer um mehrere Größenordnungen steigern, da innerhalb jenes stark sauren Milieus nun auch Fe3+-Kationen löslich werden und somit die Zersetzung von Pyrit und anderen Sulfidmineralen exponentiell beschleunigen:
FeS2 (s) + 14 Fe3+ (aq) + 8 H2O (l) → 15 Fe2+ (aq) + 2 SO42- (aq) + 16 H+(aq)
Der äußerst niedrige pH-Wert dieser Grubenwässer ist nicht nur an sich toxisch für alle Organismen, sondern ermöglicht auch die Lösung von unterschiedlichsten Schwermetallen in größeren Mengen (Kupfer, Nickel, Cadmium, Cobalt und Quecksilber). Über diese sogenannten „Tailings“ wurden sich während der Erschließung der Lagerstätte Ronneburg durch die Wismut AG in der ehemaligen DDR wenige Gedanken gemacht. Das Problem der Toxizität im Abraumhaldenmaterial und ebenso einer Kontamination aufsteigender Grundwässer wurde ab 1991 der neugegründeten BRD überlassen. Die Uranmobilisierung aus dem Abraumhaldenmaterial durch Sickerwässer und der nachfolgende Eintrag ins oberflächennahe Grundwasser wurde einerseits durch die großräumige Auskofferung des kontaminiertem Bodenmaterials und andererseits durch Filterung der belasteten Grundwässer
vor Einleitung in die Vorfluter der Saale versucht zu lösen. Der Großteil der Schwermetalle belastet allerdings immer noch die Böden im Bereich des ehemaligen Tagebaus Ronneburg. Zur Sanierung jener kontaminierten Flächen forscht die „AG Angewandte Geologie“ um Prof. Dr. Thorsten Schäfer
an der Friedrich-Schiller Universität Jena zu biologisch-mitigierten Sanierungsstrategien. Nach der Begehung des Versuchsgelände „Gessenwiese“ wurden diese Strategien praxisnah erklärt. Im Zuge der Forschung hat sich hier ein Paradigmenwechsel ergeben, weg von Extraktion der Schwermetalle aus dem Boden durch nachwachsende Biomasse, was lediglich in einer Verlagerung des Problems auf andere Abraumhalden resultieren würde, hin zu einer in-situ Mineralisation durch Pflanzen, um die Bioverfügbarkeit der Schwermetalle im Boden zu minimieren.