BuFaTa Heidelberg

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Die 77. BuFaTa der Geowissenschaften traf sich im November 2019 im schönen Heidelberg! Es folgen alle Ergebnisse der Tagung und auch ein paar visuelle Eindrücke:

Protokolle

Anfangsplenum 07.11.2019
Zwischenplenum 07.11.2019
Abschlussplenum 09.11.2019

Berichte der Workshops

Die FSR-Orientierungswoche

In diesem zweiteiligen Workshop hatten die Teilnehmer von elf verschiedenen Universitäten die Möglichkeit Erfahrungen und Abläufe ihrer jeweiligen Orientierungs- bzw. Erstsemestereinführungswochen auszutauschen. Um einen optimalen Überblick zu erhalten wurde eine Mindmap erstellt sowie Listen angelegt, in denen Abläufe bzw. „Events“, aber auch Ideen zu Vortragsthemen und mögliche Spiele für eventuelle Stadtrallyes aufgezählt wurden. Diese Listen wurden mit dem Ziel erstellt, einen „Baukasten“ für die Orientierungsphase zu erschaffen, der es zukünftigen Veranstalter*innen von O-Phasen erleichtern soll, diese zu organisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, soll im nächsten Schritt zusätzlich noch Material (für Spiele, Vorträge etc.) in einem Google Drive-Ordner gesammelt und Interessenten auf Nachfrage zur Verfügung gestellt werden.

Geo an Schulen – Eine Konzeptentwicklung

In dem Workshop „Geo an Schulen“ wurden Möglichkeiten für ein konkretes Konzept ausgelotet, mit welchem sich Studierende im Namen der Fachschaft oder auch als Teil von GeStEIN direkt an Schulen wenden können um dort geowissenschaftliche Studiengänge vorzustellen. Um einen Anlauf des Projektes voranzutreiben wurde unter anderem darüber gesprochen, wie man Kontakt mit den entsprechenden Entscheidungsträgern aufnehmen und diese für die Sache gewinnen könnte. Als Resultat des Workshops hat sich eine Gruppe von Studierenden verschiedener Universitäten entschlossen, auch außerhalb der BuFaTa an dem Projekt zu arbeiten und das Ziel zu konkretisieren.

Der Arbeitsmarkt in den Geowissenschaften oder: Irgendwas mit Steinen

Was studiere ich eigentlich und wie finde ich konkret heraus, was genau ich als Beruf ausüben möchte? Genau zu dieser Frage wurde ein Workshop mit dem Titel „Der Arbeitsmarkt in den Geowissenschaften“ angeboten. Wisst ihr eigentlich, zum jetzigen Zeitpunkt, welchen Beruf ihr später ausüben wollt bzw. könnt? Wahrscheinlich nicht! Das ist eines unserer größten Probleme, zeitgleich aber auch unser größter Vorteil, denn wir sind in unserem Wissen und unseren Fähigkeiten sehr weit gefächert. Leider ist das dem Arbeitsamt aber oft nicht bekannt, sodass viele bei einer Beratung in eine falsche Richtung gedrückt werden. Es empfehlen sich daher eine frühzeitige Auseinandersetzung und ebenso ein Austausch über den beruflichen Werdegang. Viele von uns finden durch Praktika ihren zukünftigen Job, daher ist es ratsam, mehrere Praktika im Laufe des Studiums durchzuführen.

Wissenschaftskommunikation II

Nach einer kurzen Einführung zur Begriffsabgrenzung der Wissenschaftskommunikation und ihrer Relevanz wurden die 14 Teilnehmer in zwei Gruppen gelost. Die Gruppen bearbeiteten anschließend für etwa 40 Minuten getrennt ein Thema und stellten es anschließend der jeweils anderen Gruppe vor. Die Herausforderung dabei war das Thema so aufzubereiten, dass es auch für Fachfremde verständlich ist, und sich anschließend den Fragen der anderen Gruppe auszusetzen. Diese sollten sich dabei bewusst schwer von Begriff stellen und provozieren. Aluhüte waren explizit gewünscht. Anschließend wurde gesammelt, was positiv und was negativ aufgefallen war, woraus allgemeine Hinweise für die Kommunikation mit Fachfremden formuliert werden konnten. Diese Hinweise sollen eine Hilfestellung bieten, um die Kommunikation zwischen Geowissenschaftlern und Nicht-Geowissenschaftlern zu vereinfachen. Eventuell wird es auf zukünftigen Bundesfachschaftentagungen Nachfolgeworkshops in Form von organisierten Planspielen oder Diskussionsrunden zu verwandten Themenbereichen geben.

Erhaltung von Geotopen

Die Relevanz des Geotopschutzes wurde im Workshop “Erhaltung von Geotopen” besprochen und diskutiert. Für viele Studierende der Geowissenschaften sind ebendiese Geotope Grundlage für eine gute Lehre und insbesondere bei Exkursionen die beste Möglichkeit zum Lernen und Verstehen. Der Schutz und die Pflege der Geotope stellen wichtige Punkte dar, um auch nachfolgenden Generationen an Studierenden Lehrmaterial anschaulich zu bieten.

Zweitstudium und Stressüberwindung

In diesem Workshop wurde über das Thema “Zweitstudium und Stressbewältigung” gesprochen. Es wurden Möglichkeiten und Gefahren eines möglichen Zweitstudiums angesprochen, das beispielsweise für eine genauere berufliche Eingrenzung oder Spezialisierung von Bedeutung sein und bei Forschungen helfen kann. Da gerade Geowissenschaften ein sehr weit gefächerter Studiengang ist, gibt es viele Gründe um sich mit einem Zweitstudium weiter zu spezialisieren. An dieser Stelle kam der zweite Teil des Workshops ins Spiel, bei dem es um Stressbewältigung ging. Denn gerade ein Mehraufwand in Form eines Zweitstudiums kann auch vermehrt zu Stress führen. Wichtig für eine gute Balance zwischen dem “ich” und der Arbeit wäre also: Lerne dich selbst kennen! Wo liegen deine Grenzen? Was ist für dich positiver und was ist negativer Stress? Und sagt auch mal “Nein!”, wenn es zu viel wird.

Inklusion in den Geowissenschaften

Das Geowissenschaftsstudium innerhalb Deutschlands ist noch lange nicht inklusiv. Was die Fachschaften daran ändern können, wurde in diesem Workshop erarbeitet und gesammelt. Eine Auswahl dieser Sammlung wäre: Bei Partys könnten Allergiehinweise aufgehängt, kohlenhydratarme Getränke für DiabetikerInnen angeboten, Nebelmaschinen für AsthmatikerInnen weggelassen und auf Strobo-Licht für EpileptikerInnen verzichtet werden. Bei Fahrten ist es sinnvoll, alle frühzeitig einen Fragebogen ausfüllen zu lassen, der eventuelle Beeinträchtigungen oder benötigte Hilfeleistungen abfragt. Nur so kann auf die Bedürfnisse der gesamten Gruppe eingegangen und sich rechtzeitig darauf eingestellt werden. Es wurde besprochen, dass es zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwierig ist Geowissenschaften mit körperlichen Beeinträchtigungen ohne Ersatzleistungen zu studieren. Beispielsweise werden Exkursionen mit Laborpraktika verrechnet und man hat als Beeinträchtigter keine Möglichkeiten ins Gelände zu kommen. Es gibt allerdings die International Association for Geoscience Diversity (IAGD), die versucht immer mehr barrierefreie Exkursionen für Betroffene zu organisieren. Auch deutsche Studierende mit Beeinträchtigung können sich diese anerkennen lassen.

Die Message des Workshops ist: Informiert Euch, geht auf die Behindertenberatung Eurer Uni zu,macht Eure eigenen Fachschaftsveranstaltungen inklusiver und bietet vielleicht sogar Inklusionsworkshops für eure Dozierenden an!

How to be a Kiesel

Auch auf dieser BuFaTa gab es den mittlerweile traditionellen “How-to-be-a-Kiesel”-Workshop, welcher auch dieses Mal den Neulingen die verschiedenen Bereiche des Vereins näher bringen sollte. Hier stellten die verschiedenen Gremien sich selbst und ihre Arbeit vor, um den Teilnehmenden die Vielfalt der Möglichkeiten zur Mitarbeit im Verein näher zu bringen. Im Anschluss konnten die Teilnehmer ihre eigenen Fertigkeiten evaluieren und sich dort, wo sie ihre Stärken am ehesten sahen, für eine kleine, im Vorhinein vorbereitete Aufgabe einbringen. Im Bereich des Beirats wurde über mögliche Workshopthemen diskutiert. Besonders über die Popularisierung des Vereins und seiner Arbeit mit Erstsemestern und Schülern, aber auch über die psychische Belastung der Arbeit in Fachschaftsräten, auf der BuFaTa oder im Verein wurde diskutiert. Für die AG Merch wurden weitere Ideen für “Swag” gesammelt, so zum Beispiel Premium-Feldbücher mit allerhand Diagrammen (bpsw. Korngrößentabelle), eine Hammertasche mit Feldbuchhalterung, sowie Ponchos und Satteltaschen mit dem GeStEIN e.V. Logo oder eingängigen, humorvollen Sprüchen.

Förderung interuniversitärer Verbindungen

In dem Workshop wurde angeregt darüber diskutiert, inwieweit eine bessere Vernetzung und Kooperation zwischen den Universitäten mit geowissenschaftlichen Studiengängen und Ihren Studierenden förderlich ist, ob diese mancherorts bereits gegeben ist und wie man sie in Zukunft verbessern kann. Dies betrifft vor allem die Teilnahme an universitätsübergreifenden Workshops, Vorträgen, Kolloquien und Blockkursen, die zum Teil auch von geowissenschaftlichen Gesellschaften an ausgewählten Unis stattfinden. Auch die Teilnahme an Lehrveranstaltungen, die an der eigenen Uni aufgrund unterschiedlicher Themen-Schwerpunkte nicht angeboten werden, kann ein großer Vorteil sein. Ebenso wurde über die Möglichkeit gesprochen an Exkursionen anderer Unis teilnehmen zu können, die am eigenen Standpunkt nicht angeboten werden. Im Gespräch mit den Teilnehmenden wurden verschiedene bereits bestehende Verknüpfungen mit den Unis verglichen. In den meisten Fällen wurde hierbei bemängelt, dass das Potential dieser Kooperationen nur in geringem Ausmaße genutzt wird. Mögliche Ideen für eine Verbesserung der Verhältnisse wären: Die Fachschaften sollen sich mit denen der benachbarten Unis in Kontakt setzen und sondieren, inwiefern eine gemeinsame Kooperation nach Vorbild des ABC/J von Interesse wäre. Zudem sollen die Links zu den öffentlichen Kolloquien der naheliegenden bzw. benachbarten Unis angefragt werden und auf der eigenen Homepage für Interessierte zugänglich sein.

Geodiversität – richtiges Verhalten im Einzelfall

Der Workshop zur Geodiversität griff die Geschehnisse bei einer Erstsemesterfahrt der Mediziner an der Universität Bonn 2019 auf, um auf die bestehende Gefahr durch exzessiven Alkoholkonsum und insbesondere das Aufzwingen desselbigen durch Vertreter der Fachschaft, oder auch anderer Mitstudierender oder Vertrauenspersonen hinzuweisen. Es wurde unter anderem verglichen welche präventiven Maßnahmen die verschiedenen Fachschaften ergreifen, um die Sicherheit ihrer Erstsemester und auch anderer Studierender, insbesondere derer, die minderjährig sind, bei Partys und Veranstaltungen zu gewährleisten. Insgesamt haben die verschiedenen Standorte bisher sehr unterschiedliche Möglichkeiten Maßnahmen zu ergreifen, auch abhängig von ihrer Größe. Vorschläge und Ideen wurden gesammelt und die verschiedenen Fachschaften werden angehalten sich diese Vorschläge durch den Kopf gehen zu lassen und, wenn möglich, umzusetzen. Fortschrittsberichte werden von allen Seiten erwartet. Die Thematik betrifft jeden Studiengang, an allen Universitäten und Hochschulen und sollte daher auch weitgehend Einzug erhalten.

Fahren mit Unibussen

Anlässlich der Abschaffung des Einsatzes von Studierenden als FahrerInnen auf Geländepraktika an der TU Bergakademie Freiberg (TUBaF) war es von Seite der Fachschaft notwendig diese Sache zu thematisieren. Zum Workshop konnten Erfahrungen aus verschiedenen Hochschulstandorten geteilt werden. Außer an der TUBaF werden Studierende als FahrerInnen in verschiedenen Konstellationen eingesetzt. Sie machen dies entweder freiwillig mit einer Minderung des Exkursionsbeitrages, als studentische Hilfskraft oder als zeitweilig angestellte mit Fahrervertrag. Hierbei greifen alle Institute zurück auf Mietfahrzeuge. Es gibt keine negative Resonanz in den Fachschaften bzgl. studentischen Fahrern. Jedoch ist sowohl ein Mindestalter entsprechend der Forderungen von Mietwagenverleihfirmen und Erfahrung mit dem Fahren von Kleinbussen erforderlich. Eine gute Kommunikation zwischen Praktikumsverantwortlichen und den Fahrern, worin zum Beispiel Exkursionsziele, Routen und Unterkünfte vorher bekannt gegeben werden, soll stets beachtet werden. In Freiberg soll die Fachschaft mit der Empfehlung der Einführung eines Personenbeförderungsscheins an die Verwaltung herantreten. Somit kann die Tauglichkeit von Studierenden als FahrerInnen belegt werden.

Berichte der Exkursionen

Eine kleine Zusammenfassung der Exkursionen in Heidelberg. Es ging auf die Schwäbische Alb, in den Steinbruch Nussloch, auf eine Wanderung um Heidelberg, in den Oberrheingraben und in das Max Plack Institut. Viel Spaß beim Lesen und beim in Erinnerungen schwelgen!

Schwäbische Alb

Zur Exkursion in die Schwäbischen Alb ging es nach einer kurzen Nacht schon um 6:30 Uhr los. Nach knapp zwei Stunden Fahrt erreichten wir unseren ersten Stopp, den Aussichtspunkt Breitenstein. Hier führte uns Prof. Oliver Friedrich in die regionale Geologie der Schwäbischen Alb ein. Leider war aufgrund der an diesem Tag sehr tief hängenden Wolken so gut wie nichts zu erkennen. Anschließend ging es vorbei am Hügel der Limburg und am Egelsberg, zwei Zeugen des tertiären Vulkanismus dieser Region, weiter zu unserem ersten Aufschluss. Hier besuchten wir die Typlokalität des Pliensbachiums, einer geochronographischen Stufe des unteren Jura. Danach ging es weiter in das Urweltmuseum Hauff, in welchem Fossilien aus der Formation des Posedonienschiefers ausgestellt sind. Fossile Pleosaurier, Ichthyosaurier, Krokodile und ganze Crinoiden-Kolonien waren nur einige Exponate dieser beeindruckenden Sammlung. Im Anschluss daran durften auch wir unser Glück versuchen und fuhren in den Schieferbruch-Kromer, wo die Posedonienschiefer-Formation aufgeschlossen ist. Einen Ichthyosaurier haben wir leider nicht gefunden, allerdings waren wir mit unseren pyritisierten Ammoniten, Belemniten und Stücken versteinerten Holzes auch sehr zufrieden. Den Abschluss bildete ein kurzer Besuch des Steinbruchs Grabenstätten, in dem die massiven Kalke des Malm gut sichtbar aufgeschlossen sind. Ein wenig erschöpft und etwas durchnässt ging es nach einem tollen Exkursionstag wieder in Richtung Heidelberg.

– Daniel Perplies

Steinbruch Nussloch und Muschelkalk

Beton ist mitunter der wichtigste Baustoff unserer Zeit. Er wird für nahezu jedes Gebäude und jede Straße verwendet. Mergel, Kies und Sand bilden das Fundament für Zement, aus dem nach der Zugabe von Wasser und Bindemitteln steinharter Beton entsteht. Auf unserer Führung durch den Steinbruch haben wir erfahren, wie die Rohstoffe für Zement abgebaut werden. Ton, Sand, Kies und Kalkstein werden in unterschiedlichen Ebenen des Steinbruchs abgebaut, welche wir aufgrund der Größe des Steinbruchs teilweise mit dem Bus anfahren mussten. Wir durften uns mehrere dieser Abbaustellen anschauen, allerdings bei manchen nur von nahem, da es bei bestimmten Abbruchwänden sehr gefährlich sein kann. Teilweise findet man dort Ammoniten mit einer Größe von bis zu 20 cm. Nach einer genüsslichen Pause mit belegten Brötchen und Kaffee konnten wir im Kalksteinbruch schöne Calcitkristalle finden und mit nach Hause nehmen. Auf dem Weg zum Bus mussten wir noch einen Zwischenstopp einlegen und unsere Schuhe mit einem Gartenschlauch reinigen, da es den ganzen Tag geregnet hat und dadurch der Boden im ganzen Steinbruch schlammig war. Alles in allem war dies eine gelungene und interessante Exkursion.

– Richard Lohmiller

Fußwanderung: Geologie von Heidelberg

Bei leichtem Nieselregen startete die Wanderexkursion direkt am Heidelberger Institut für Geowissenschaften mit Prof. Dr. Axel Schmitt. Auf dieser Exkursion wurden verschiedene Aufschlüsse und lokale Gesteine besucht. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir bereits am ersten Aufschluss, dem „Riesenstein“. Dort trafen wir auf den typisch roten Sandstein des mittleren Buntsandsteins. Anschließend verlief unser Weg über (bzw. durch) ein Wahrzeichen Heidelbergs: das Heidelberger Schloss. Dort sind an der Südseite des Schlossgrabens der Heidelberger Granit und direkt darüber permische Arkosesandsteine zu finden. Dort durfte allerdings keiner den Hammer anlegen, denn 2016 wurde dieser Aufschluss vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald zum Geotop des Jahres gewählt. Auf dem Weg zu unserem letzten Aufschluss, mussten wir den Neckar überqueren. Nach einem Blick auf die Staustufen, führte unser Weg erneut zu einem Geotop, dem „Haarlass“. Dieses Geotop ist ein locus typicus für das Löss. Bevor wir gemeinsam den Heimweg antraten, besuchten wir noch eine Klosterschänke. An dieser Stelle: Vielen, lieben Dank an Prof. Dr. Schmitt, für die schöne Exkursion und natürlich für die Runde Bier!

– Laura Eichenauer

Oberrheingraben & Pfalz

Die von Prof. Glasmacher geführte Exkursion durch den Oberrheingraben und die Pfalz begann zunächst mit einer kurzen Einführung in die Entstehung und Morphologie des Oberrheingrabens. Danach ging es für die Teilnehmer nach Speyer zur Bohrung “Römerberg” der Firma Neptune Energy, wo seit 2008 Erdöl gefördert wird. Die im Bereich der Buntsandstein-Formation liegende Lagerstätte wurde erst 2003 zufällig während einer über 2.000 Meter tiefen Geothermie-Bohrung angebohrt. Mittlerweile ist das Ölfeld Römerberg die drittgrößte Erdöl-Förderanlage Deutschlands. Als nächstes führte die Exkursion an den Westrand des Oberrheingrabens nahe der Gemeinde Burrweiler. Der dort befindliche Annaberg, benannt nach der St. Anna Kapelle auf dem Gipfel, lud zu einer kurzen Wanderung nach oben ein. Unterwegs fiel auf, dass der anstehende Buntsandstein bedingt durch die Bildung des Oberrheingrabens und der damit verbundenen Erosion und Auswaschung seine namensgebende rötliche Färbung verloren hat. Oben angekommen bot sich ein toller Ausblick über den Oberrheingraben und seine morphologischen Besonderheiten. Durch mehrere glaziale Schuttfächer entstand im Tal eine hügelige Landschaft, welche heute durch zahlreiche Weinfelder gekennzeichnet ist. Wieder unten angelangt und eine kurze Fahrt später erreichte die Gruppe den Ort Albersweiler, an dem tiefer liegende geologische Schichten aufgeschlossen sind. Hierbei handelt es sich um permische Sedimentgesteine des Rotliegend, welche diskordant auf variszischen Gneisen aufliegen. Nachdem sich alle Exkursionsteilnehmer während einer kurzen Mittagspause stärken konnten wurde als letzter Stopp die Reichsburg Trifels auf dem 494 m hohen Sonnenberg nahe Annweiler angefahren. Die Burg, in welcher im Mittelalter kurzzeitig der berühmte Richard Löwenherz eingesperrt war, wurde auf einem großen, dreifach gespaltenen Buntsandsteinfelsen errichtet, welcher letztlich namensgebend war. Aufgrund eines beginnenden Regenschauers und einem mehr als rücksichtsvollen Dozenten wurde anschließend beschlossen die Rückfahrt nach Heidelberg anzutreten. Dort angekommen bedankten sich die Teilnehmer bei Prof. Glasmacher für die wunderbare und anekdotenreiche Exkursion, die selbst die müdesten Gesichter wieder erstrahlen ließ.  

Maik Böckenholt

Max Planck Institut Mainz

Die von Marcus Greule organisierte Exkursion wurde mit einer Einführung von Frau Brenner eingeleitet. Das 1912 in Berlin gegründete und 1949 nach Mainz umgezogene Max Planck Institut hat bei rund 320 Mitarbeitern ein Budget von etwa 23 Mio €. Das hiesige Forschungsmotto lautet, ein „integrales Verständnis der chemischen Prozesse im Erdsystem“ zu erschaffen, von der molekularen bis zur globalen Skala. Mit drei hauseigenen Nobelpreisträgern, u. a. P.J. Crutzen, kann das MPI auf eine prestigeträchtige Vergangenheit zurückblicken. Die aktuelle Forschung wurde mit einem Vortrag von Herr Marquer eingeleitet, welcher die Langzeitbeziehung zwischen Vegetation, Klima und menschlicher Aktivität anhand von Pollen rekonstruiert. Anschließend wurden die Teilnehmer*innen in zwei Gruppen geteilt und durch insgesamt vier Stationen geführt. In der Abteilung Atmosphärenchemie wurde die Organisation der Flugzeugexpedition am HALO (High Altitude and Long Range Transport plane) erklärt. Im Bereich Aerosol-Analyse erzählte man von dem ATTO (Amazon Tall Tower Observatory) und im Bereich Paläoklimaforschung von dem XRF-Sedimentbohrkernscanner. In der letzten Abteilung der Partikelchemie wurde das “mobile Labor”, ein umgebauter VAN mit diversen Atmosphären-Messinstrumenten, vorgestellt.  Den Abschluss der Exkursion bildete ein interessanter Fachvortrag über die DOAS (Differentielle optische Absorptions-Spektrometrie) Satelliten-Fernerkundung.

– Elias